Oben: Sprengkammern in
Brückenpfeilern.
Rechts: Kammern im
Pfeiler einer Mainbrücke, 50er Jahre, W. Elkins |
Große
Brücken, die über mehrere Pfeiler verfügten hatten begehbare
"Galerien", über die die entsprechend größeren Kammern beschickt
werden konnten, bei filigranen Konstruktionen wurde einfach eine
an "sensibler" Stelle vorbereitete Plattform mit Sprengstoff
beladen und/oder Sprengkammern in den Pfeilern und Widerlagern ,
wie oben beschrieben. |
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Zufahrtssprengschächte |
Hier eine 9er Anlage auf
einer Autobahn |
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Bei der
Sperranlage links oben ist gleichzeitig noch die Galerie für die
vorher vorgesehenen "Schneidladungen" vorhanden.
Schneidladungen sind Sprengstoffpakete, die eine stark
gerichtete Sprengwirkung entfalten und so Material sehr scharf
und gezielt durchtrennen können. Diese Galerien konnte man
teilweise durch "oben" beladen; dazu war einer dieser Typischen
"Sprengdeckel" in eine Öffnung gesetzt, die durch die Fahrbahn
reichte, siehe unten: |
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Links im Bild
eine andere Variante; hier war eine Laufgalerie vorhanden; man
konnte über eine Leiter auf den Brückenpfeiler steigen, und trug
die Schneid-ladungen über die Zugangsgalerie zum Bestimmungsort.
Die Brücke ist in Limburg ein wichtiger Lahnübergang. Überhaupt
sollten alle Brücken, die von Fahrzeugen hätten passiert werden
können zwischen Cölbe und der Lahnmündung zur Sprengung
vorbereitet sein. |
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Natürlich
wurden auch Eisenbahnbrücken (links) zur Sprengung vorbereitet.
Dies nicht aus Angst "feindliche Eisenbahnen" könnten dampfen
sondern vielmehr um zu verhindern, dass Panzer und andere
Fahrzeuge die Gleise als "Notrollbahn" hätten nutzen können. Die
Ladungen wären im Ernstfall auf der Galerie unter der Brücke als
auch mittels spezieller Halterungen an den Stahlträgern
angebracht worden. Die Leitern, damit man dies schnell erledigen
konnte hatte man bereits angebracht. |
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Verschiedene Detailansichten
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Hier
noch
eine andere Form der Sperre, die leider schon ausgebaut ist. Hier waren
an Anfang und Ende der Brücke "Gräben" eingelassen (Schwarze
Asphaltstreifen) und mit Stahlbetonplatten verschlossen. Die
Schneidladungen hätten dann "von oben" die Brücke komplett
"abgeschnitten" die dann nach unten gestürzt wäre. Die Regel war es aber
Schneidladungen so zu zünden dass ein Teil der Brücke nach unten, und
das andere nach oben ragte (durchs eigene Gewicht bedingt) da dieses
Hindernis nur sehr schwer zu überwinden war.
Abschließend noch ein Bild dass zeigt:
Auch an scheinbar "kleine" Brücken wurde gedacht, hier eine
Fußgängerbrücke, die aber auch breit genug für ein Fahrzeug war:

Die Abdeckungen der Sprengkammern
wurden im Lauf der Jahre ausgetauscht: Waren es anfangs Eisenabdeckungen
so wich man später auf Steinverblendungen aus. Zum einen weil Stein
nicht wartungsintensiv ist (Rost) aber natürlich auch, weil die
Eisenabdeckungen auch dem blutigsten Laien zeigten WO die Sprengkammern
waren... und dies wurde bspw. von Aktivisten der Friedensbewegung
durchaus dazu genutzt, Kammern unbrauchbar zu machen.
Bedanken möchte ich mich ausdrücklich
bei Oberst Volkerts sowie StFw. Botthoff für die viele Hilfe bis hin zu
einer "Tour durchs VBK" während der diese Bilder entstanden. |