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"Sperranlagen" waren ein beliebtes Thema von Aktivisten der Friedensbewegung; waren sie doch recht einfach zu finden und standen sie als Symbol für die Militarisierung.

Zeitweise entwickelte sich ein regelrechter Sport darin, diese Sprengschächte unbrauchbar zu machen. Sie wurden mit Schnellzement verfüllt oder anderweitig unbrauchbar gemacht. Diese "Aktivitäten" lassen sich bis in die 50er Jahre zurückverfolgen:

Der in Bad Kreuznach erscheinende "Öffentliche Anzeiger" berichtete am Mittwoch, 21. Juni 1950 unter der Überschrift "22 Sprengschächte in der Loreley" über die Medienberichte, nach denen die Westalliierten Sprengpläne der Loreley und der beiden Rheinufer hegten. Danach sollte die Sprengung im Falle eines Angriffs der Sowjetunion den Rhein am Loreleyfelsen unpassierbar machen und ihn so sperren, dass bis zur Schweizer Grenze hinunter eine Wasserwüste entstünde. Nach diesen Plänen sollten 22 Sprengschächte von mehr als vier Metern Tiefe und drei Sprengtunnel in der Loreley ausgehoben worden sein. Der amerikanische Hochkommissar McCloy wies die Vorwürfe zurück, betonte jedoch, es sei nicht zu bezweifeln, dass für die Verteidigung Deutschlands gewisse Sprengpläne bestünden.


Die Friedensbewegung kartierte damals auch eine Vielzahl dieser Schächte; sehr zum Ärger der Verantwortlichen, unterlagen die Sperranlagen natürlich der Geheimhaltung.

Es ist nicht Aufgabe einer sachlichen Beschreibung dies zu bewerten. Aufgabe ist allerdings, Mythen richtig zu stellen.

2 dieser Mythen sind bis heute allerorten zu finden.

Zum einen: Diese Sprengschächte wären gebaut um der Zivilbevölkerung eine Flucht unmöglich zu machen. Dafür gibt es keine Anhaltspunkte; im Gegenteil liegen Unterlagen vor aus denen klar hervorgeht, dass dieser Bevölkerung die Flucht ermöglicht werden solle. Die zweite Legende betrifft die Aussage, die Sprengschächte seien zur Aufnahme von Atomminen bestimmt: Auch diese Aussage entspricht nicht der Wahrheit.