Bei
den Sprengschächten dürfte es sich wohl um die verbreitetste
Form der Sperranlage handeln. Man sprengte einfach Teilbereiche
der Strasse und machte sie so vorläufig unpassierbar. Gleichwohl
vorgesehen war, die infrastrukturellen Schäden die durch solche
Sperren zwangsläufig entstanden möglichst gering zu halten (etwa
Beschädigung der benachbarten Kanalisation) mussten sie
andererseits zuverlässig einen Vormarsch verzögern. Sie waren im
Gegensatz zu der bis in die 80er oft verbreiteten Meinung nicht
mit Sprengstoff bestückt. Dieser lagerte in den Depotbunkern (Sperrmittelhäusern), wo auch alles andere notwendige wie Zünder
usw. untergebracht war.
Die Schächte sind meist dreifach
angelegt, seltener 2 fach, noch seltener 4 - 6fach und oft versetzt angeordnet. Die
Sprengung hätte je nach "Bedarf" einen etwa doppelt so breiten
wie tiefen Krater gerissen. Die Krater sollten so bemessen sein
dass Panzer etc. nicht einfach durchfahren konnten. Zusätzlich
sollten auf dem Boden Minen verlegt werden, die Umgebung war
ebenso vermint um ein umfahren zu verhindern.
Durch das
stocken bspw. einer Kolonne konnten die Verteidiger die mehr
oder weniger bewegungslos wartenden Panzer mit geeigneten
Mitteln vernichten; Dazu waren fast alle derartigen
Blockierabschnitte bspw. artilleristisch vermessen.
Im übrigen gab es (selten) auch Sprengschächte die nicht
erkennbar waren, da vorübergehend zuasphaltiert. Dies geschah ab
und zu dort, wo eine Wartung der Deckel zu gefährlich war (stark
befahrene Straßen etc.)

Im Bild 3 solcher typischen "Sprengdeckel".

Die allgemeine Annahme, es wäre eine festgelegte Menge von xxx
Kg für diese Sperren vorgesehen gewesen, ist nur bedingt
richtig.
Die berechnete Ladung setzte sich bspw. zusammen
aus
Die hier gewonnene Angabe, die man mittels Formeln berechnen
konnte wurde im Sperrheft niedergelegt.
Allerdings gab es eine "Faustformel" die sich als sehr effektiv
erwies, nämlich 100 Kg je lfd. Meter.
Die US Armee probte zeitweise auch
das anlegen von Panzergräben mittels Flüssigsprengstoff.
Plastikrohre von über 500 Meter Länge wurden eingegraben, mit
Flüssigsprengstoff geladen und gezündet... das Ergebnis war
vergleichbar den unten stehenden Bildern, auf 500 Meter Länge.
Da sich viele Leute keine
Vorstellung machen, welche Gewalt hier zum wirken gekommen wäre
das Ergebnis der Sprengung von solchen typischen drei "normal"
bestückten Schächten:


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